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patternpool.de - ISSN 2628-829X

Studentische Musterlösungen zur Aktivierung in Übungen

Studentische Musterlösungen sind eine Form des kooperativen Lernens, bei der Studierende Musterlösungen zu vorgegebenen Aufgabenstellungen erstellen. Diese Musterlösungen dienen den Kommiliton/-innen in der Lehrveranstaltung zur Kontrolle ihrer eigenen Lösungen zu den Übungsaufgaben.

Metadaten

  • Autoren/-innen: Paul Borsdorf
  • Mentoren/-innen: Eileen Lübcke, Mareike Bartels
  • DOI: 10.25592/pattern.001
  • ISSN: 2628-829X
  • CC-Lizenz: CC-BY (Bearbeitung erlaubt unter Namensnennung)
  • Zitiervorschlag:
    Paul Borsdorf (2019): Studentische Musterlösungen zur Aktivierung in Übungen. PatternPool. doi: 10.25592/pattern.001.

Problem

Studierende in einer Statistiksoftware-Übung müssen wöchentlich Übungsaufgaben bearbeiten. In den Sitzungen werden jeweils die Lösungen zu den Aufgaben der vorhergehenden Sitzung besprochen. Die Beteiligung bei diesen Besprechungen war relativ gering, weil die Studierenden sich bezüglich ihrer Lösungen unsicher waren.

Anlass für die Entwicklung meiner erprobten Lehrpraxis war:

  • Akutes Defizit bzw. akuter Konflikt

Lösung

Jede Woche im Semester erstellen zwei Studierende in Partnerarbeit eine Musterlösung zu den Übungsaufgaben. Diese Musterlösung durchläuft einen Feedbackprozess mit dem Dozenten, bis sie so aufbereitet ist, dass sie als Musterlösung für die restlichen Studierenden im Kurs dienen kann.
Zu Beginn der jeweils darauffolgenden Sitzung wird die Musterlösung von den Musterlöser/-innen im Learning Management System hochgeladen. Die Musterlösung wird von den Studierenden als Präsentation in der Übungsstunde vorgestellt. Die Kommiliton/-innen im Kurs können ihre Lösungen mit der Musterlösung vergleichen und die Musterlöser/-innen bei Fragen ansprechen.

Zusammenfassung in einem Satz

Die Studierenden erstellen in Partnerarbeit Musterlösungen zu den Übungsaufgaben für ihre Kommiliton/-innen im Kurs.

Details

Die Musterlösungen werden von den Studierenden mittels Präsentationssoftware erstellt. Man sollte darauf achten, dass die Präsentationsfolien ausführliche Erläuterungen zum gewählten Lösungsweg enthalten, damit die Kommiliton/-innen im Kurs die Musterlösung später nutzen können ohne weitere mündliche Erläuterungen von den Musterlösern zu benötigen.
Der Feedback-Prozess mit dem Dozenten/der Dozentin sollte zeitlich strukturiert werden, damit zum vorgegebenen Termin (jeweils darauffolgende Sitzung) die Musterlösung komplett vorliegt.
 Bevor die Studierenden selbst ihre Musterlösungen erstellen, sollte man ihnen zeigen, wie eine gelungene Musterlösung aufgebaut ist.

Das Pattern ist erprobt worden in:

  • Übung

Meine Lösung hat primär damit zu tun:

  • Studierende methodisch darin zu unterstützen, sich Inhalte (allein oder in der Gruppe) anzueignen, diese zu reflektieren, zu verstehen, anzuwenden, weiterzuentwickeln, selbst zu generieren etc.

Meine erprobte Lehrpraxis steht zur Forschung in folgender Beziehung:

  • Die Lehrmaßnahme dient dazu, die Voraussetzung für forschungsnahes Lernen zu schaffen.

Digitale Medien spielen in meiner Lösung:

  • Eine gewisse bzw. mäßige Rolle (bspw. hybrides Lehrformat).

Das Pattern fördert primär:

  • Übende Aktivitäten (dienen dem Ausprobieren, der Routinebildung etc.)

Kontext

Die Statistiksoftware-Übung findet im Rahmen der Methodenausbildung in den B.A.-Studiengängen Soziologie und Politikwissenschaft am Fachbereich Sozialwissenschaften einer Universität statt und wird von einem/einer Dozierenden geleitet. Im Rahmen der Methodenausbildung lernen die Studierenden zunächst die Grundlagen der Statistiksoftware Stata in einer Übung kennen und wenden ihre Kenntnisse dann im Rahmen eines Projektkurses an.

Das Pattern ist erprobt worden an:

  • Universität

Das Pattern ist in folgender Disziplin (oder mehreren) zu verorten:

  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Die Zielgruppe des Patterns besteht primär aus:

  • Studienanfängern

Folgen

Vorteile

- Die Studierenden üben neben der Bearbeitung der Übungsaufgaben auch, die Ergebnisse so darzustellen, dass sie für andere nachvollziehbar sind.

- Die Studierenden sind bei der Erstellung der Musterlösung motiviert, da die Musterlösungen nicht nur vom Dozenten/von der Dozentin gelesen werden, sondern einen praktischen Nutzen für die Kommiliton/-innen haben.
- Durch die Erstellung der Musterlösung inkl. der erläuternden Texte setzen sich die Studierenden intensiv mit den Inhalten auseinander, was im Idealfall zu einem tieferen Verständnis führt.


Nachteile

- Der/Die Dozierende hat einen erhöhten Arbeitsaufwand durch die Notwendigkeit, Feedback zu den Musterlösungen zu geben.

- Die Darstellung der Musterlösung durch die Studierenden ist nicht immer didaktisch optimal aufbereitet, um das Lernen der Kommiliton/-innen zu unterstützen.

Kräfte

Die Erstellung der Musterlösungen sorgt dafür, dass jede Woche andere Kommiliton/-innen die Expert/-innen zu den jeweils zu bearbeitenden Aufgaben sind und (neben dem/der Dozierenden) für Fragen zur Verfügung stehen. Durch das vorhergehende Feedback durch den/die Dozierende/n können die Studierenden sicher sein, dass ihr Lösungsweg korrekt ist und diesen ohne Bedenken ihren Kommiliton/-innen präsentieren.

Welche widersprüchlichen Anforderungen spielen in Ihrer bewährten Lehrpraxis eine Rolle?

  • Individuelles und soziales Lernen
  • Fachliche und überfachliche Kompetenzentwicklung
  • Exemplarische und vollständige Lerninhalten

Beispiele/ Weiterführende Informationen

Links

  • Es wurden keine Links hinterlegt.

Dokumente/ Anhänge

  • Es wurden keine Anhänge hinterlegt.

Weiterführende Literatur

Borsdorf, Paul: Musterlösungen erstellen. In: Gerick, Julia; Sommer, Angela; Zimmermann, Germo (Hg.) (2018): Kompetent Prüfungen gestalten. 53 Prüfungsformate für die Hochschullehre. Münster, New York: Waxmann (UTB Hochschuldidaktik, 4840). Online verfügbar unter http://www.utb-studi-e-book.de/9783838548401.

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