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patternpool.de - ISSN 2628-829X

Vorbereitungsphase als Teil der Veranstaltung für ein tieferes Verständnis der Inhalte

Studierende bereiten sich nur selten oder nur unzureichend auf Veranstaltungen vor. Die Vorbereitungsphase wird daher als gemeinsame Recherchephase in die Veranstaltung integriert.

Metadaten

  • Autoren/-innen: Eileen Lübcke
  • Mentoren/-innen: Dorothea Ellinger
  • DOI: 10.25592/pattern.014
  • ISSN: 2628-829X
  • CC-Lizenz: CC-BY (Bearbeitung erlaubt unter Namensnennung)
  • Zitiervorschlag:
    Eileen Lübcke (2018): Vorbereitungsphase als Teil der Veranstaltung für ein tieferes Verständnis der Inhalte. PatternPool. doi: 10.25592/pattern.014.

Problem

Nur ein Teil der Studierenden hat sich auf die Inhalte und den Ablauf einer Veranstaltung vorbereitet.

Anlass für die Entwicklung meiner erprobten Lehrpraxis war:

  • Bestehendes bzw. strukturelles Problem
  • Impuls aus meinem Umfeld

Lösung

Die Vorbereitungsphase wird als Recherchephase, umgesetzt in Gruppen, in die Veranstaltung integriert. In Kleingruppen eignen sich die Studierenden während der Veranstaltung Wissen im Rahmen von Rechercheaufträgen zum Veranstaltungsthema an. Alle Ergebnisse dieser Recherche werden gesammelt und stehen als gemeinsam geteilter Wissenspool allen Studierenden zur Verfügung.

Zusammenfassung in einem Satz

Details

Von einem 5-tägigen Blockseminar (Laborpraktikum) werden 1,5 Tage für die Recherche verwendet. Die Recherche findet in Präsenz im PC-Pool statt und gliedert sich wie folgt: 8 Stunden Recherche (inkl. Pause) in Kleingruppen, 3 Stunden Zusammenfassung und Austausch und 1-2 Stunden Diskussion der Ergebnisse. Der eigentliche Veranstaltungsinhalt (in diesem Fall das Durchführen von Experimenten) wird auf 3 Tage gekürzt.
Als Rechercheform wird ein Webquest gewählt.
Die Rechercheergebnisse werden in die Veranstaltung integriert, indem immer wieder an den drei anderen Tagen auf diese zurückgegriffen und ein Bezug zu den Recherchen hergestellt wird.

Das Pattern ist erprobt worden in:

  • Praktikum

Meine Lösung hat primär damit zu tun:

  • Studierende methodisch darin zu unterstützen, sich Inhalte (allein oder in der Gruppe) anzueignen, diese zu reflektieren, zu verstehen, anzuwenden, weiterzuentwickeln, selbst zu generieren etc.
  • Die Lehrorganisation zu verändern, die für die Beziehung zwischen Inhalten, Studierenden und mir als Lehrender von Bedeutung ist.

Meine erprobte Lehrpraxis steht zur Forschung in folgender Beziehung:

  • Die Lehrmaßnahme dient dazu, die Voraussetzung für forschungsnahes Lernen zu schaffen.

Digitale Medien spielen in meiner Lösung:

  • Eine gewisse bzw. mäßige Rolle (bspw. hybrides Lehrformat).

Das Pattern fördert primär:

  • Produktive Aktivitäten (dienen der Schaffung eigener Inhalte)

Kontext

Das hier vorliegende Muster ist aus dem Pattern „Selbständige Recherche von Studierenden durch ein Webquest“ entstanden. Das Pattern bezieht sich auf einem molekularbiologisches Praktikum, das sowohl mit BA-Studierenden des Studiengangs Biologie als auch MA-Studierenden des Studiengangs Molecular Life Science durchgeführt wird. Das Praktikum dauert 5 Tage, 1,5 Tage davon wurden für das Webquest genutzt.

Das Pattern ist erprobt worden an:

  • Universität

Das Pattern ist in folgender Disziplin (oder mehreren) zu verorten:

  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften

Die Zielgruppe des Patterns besteht primär aus:

  • Studierenden im Masterstudium (oder im zweiten Studienabschnitt)

Folgen

Vorteile
A) Fehlende Vorbereitung wird ausgeglichen.
B) Alle Studierenden beschäftigen sich intensiv mit den Grundlagen.
C) Alle Studierenden verfügen über einen gemeinsamen Wissensbestand.
Nachteile
Die eigentliche Veranstaltung muss gekürzt werden. Dies hat folgende Konsequenzen:
A) Die Kürzungen bei den Inhalten darf nicht zu Lasten nachfolgender Kurse, Module gehen.
B) Im Falle des Laborpraktikums müssen die Experimente schneller durchgeführt werden. Dies kann durch den Einsatz hochwertigerer (aber teurerer) Materialien / Chemikalien gelingen.
C) Im Falle des Laborpraktikums benötigen einige Studierende mehr Zeit, um die handwerklichen Fähigkeiten für das Arbeiten im Labor zu erwerben. Diese zeitliche Flexibilität ist nicht mehr gegeben. Es müssen Grundfertigkeiten zum Arbeiten im Labor bereits vorhanden sein.

Kräfte

Die Vorbereitungsphase ist üblicherweise zusätzliche Zeit für die Veranstaltung, welche die Studierenden allerdings nicht investieren. Durch die Verlegung der Vorbereitungsphase in die Veranstaltung und die gemeinschaftliche Erarbeitung einer Wissensbasis wird sichergestellt, dass alle Studierenden die gleichen Ausgangsbedingungen haben.
Für die verbleibende Zeit in der Veranstaltung muss überlegt werden, auf welche Kerninhalte man sich konzentrieren will. Die Kerninhalte müssen zentralen Charakter für das Seminar, noch besser für das ganze Modul haben, damit die gemeinsame Vorbereitungsphase der Inhalte auch zu spürbaren Verbesserungen führt.

Welche widersprüchlichen Anforderungen spielen in Ihrer bewährten Lehrpraxis eine Rolle?

  • Selbst- und Fremdorganisation
  • Individuelles und soziales Lernen
  • Exemplarische und vollständige Lerninhalten

Beispiele/ Weiterführende Informationen

Weiterführende Literatur

Es wurde keine weiterführende Literatur angegeben.

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