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patternpool.de - ISSN 2628-829X

Future Skills integrativ fördern

Wie können Future Skills (überfachliche Kompetenzen) sinnvoll in die Fachlehre integriert werden?
Die integrative Methode zielt darauf ab, mithilfe einer bewussten Auswahl an didaktischen Methoden überfachlichen und fachlichen Lernzielen gerecht zu werden, indem:
– gezielt Future Skills ausgewählt werden
– Lernaktivitäten Überfachliches mit Fachlichem verzahnen
– Reflexion genutzt wird, um Lernprozesse bewusst zu machen

Metadaten

  • Autoren/-innen: Dr. Gianluca Amico, Dr. Cvetanka Walter, Prof. Dr. Susan Pulham
  • Mentoren/-innen: Marit Vissiennon
  • DOI: Keine DOI zugeordnet
  • ISSN: 2628-829X
  • CC-Lizenz: CC-BY (Bearbeitung erlaubt unter Namensnennung)
  • Zitiervorschlag:
    Dr. Gianluca Amico / Dr. Cvetanka Walter / Prof. Dr. Susan Pulham (2024): Future Skills integrativ fördern. PatternPool. doi: noch nicht zugeteilt.

Problem

Future Skills (überfachliche (Zukunfts-)Kompetenzen) werden als wichtige Bestandteile der Persönlichkeitsentwicklung und des Bildungsauftrags der Hochschulen verstanden. Deren Förderung erfolgt jedoch häufig nur implizit in den Pflichtveranstaltungen oder ist in extracurriculare Veranstaltungen ausgelagert, für die oftmals keine Credit Points vergeben werden. Dies führt dazu, dass Future Skills nur ineffektiv trainiert werden oder nur wenige Studierende an den Lernangeboten teilnehmen.

Anlass für die Entwicklung meiner erprobten Lehrpraxis war:

  • Bestehendes bzw. strukturelles Problem

Lösung

Future Skills werden bewusst und explizit in die Pflichtveranstaltungen integriert und eng verzahnt mit den Fachinhalten trainiert. Hierfür werden Future Skills in den Modulbeschreibungen verankert und entsprechende Lernaktivitäten in die Lehrveranstaltung implementiert.

Zusammenfassung in einem Satz

Details

Die Integration von Future Skills in die Lehrveranstaltung kann schrittweise erfolgen:

1. Wählen Sie 1-2 Future Skills (überfachliche Kompetenzen), die Sie gezielt fördern möchten.
-->Setzen Sie einen Fokus, anstatt mehrere Skills nur im Kleinen oder nur implizit zu behandeln.

2. Machen Sie die Lernziele für die Future Skills ebenso kenntlich wie Lernziele für fachliche Inhalte.
-->Überfachliche Lernziele werden in der Modulbeschreibung explizit aufgeführt. Oftmals sind Future Skills bereits in den Lernzielen verwoben und indirekt beschrieben.

3. Bieten Sie Lernaktivitäten an, in denen sowohl fachliche Lernziele als auch überfachliche Lernziele gefördert werden (z.B. Lerntagebuch führen mit Reflexionsfragen zur Mathematik, wodurch Reflexionskompetenz und mathematische Kompetenz gefördert werden kann).
-->Mithilfe von didaktischen Methoden können Future Skills im Kontext des Fachinhaltes angewendet werden, wodurch beide Inhalte voneinander profitieren.
-->OER wie z.B. die Future Skill Learning Nuggets der HS Kempten (https://futureskillstogo.de) können das Lernangebot erweitern.

4. Geben Sie den Studierenden Feedback, indem Sie formative Bewertungsformate verwenden.
-->Sie können hier verschiedene Formen des Feedbacks in Kombination mit Reflexion verwenden (Peer Feedback, Self-Assessment, schriftlich oder mündlich)

Das Pattern ist erprobt worden in:

  • Vorlesung
  • Übung

Meine Lösung hat primär damit zu tun:

  • Inhalte für die Studierenden auszuwählen, anzuordnen, darzustellen, zu erklären, (digital) aufzubereiten, interaktiv zu machen etc.

Meine erprobte Lehrpraxis steht zur Forschung in folgender Beziehung:

  • Sonstiges

Digitale Medien spielen in meiner Lösung:

  • Eine gewisse bzw. mäßige Rolle (bspw. hybrides Lehrformat).

Das Pattern fördert primär:

  • Übende Aktivitäten (dienen dem Ausprobieren, der Routinebildung etc.)

Kontext

Der Kontext sind curricular verankerte Lehrveranstaltungen, in denen bislang ein Fokus auf fachliche Inhalte und Kompetenzen gelegt wurde und in denen Future Skills/überfachliche Kompetenzen nicht bewusst in der Modulbeschreibung verankert sind. Zudem werden Future Skills/überfachliche Kompetenzen in diesen Lehrveranstaltungen gar nicht oder nur implizit trainiert, ohne diese bewusst und gezielt zu fördern. Dies kann Veranstaltungen gleichermaßen betreffen, unabhängig von Veranstaltungstyp und Studienabschnitt. Das Gelingen der Umsetzung ist abhängig von der Bereitschaft der Modulverantwortlichen. Das Entwurfsmuster ist im Rahmen des Projekts DIGITAM an der htw saar entstanden und wurde gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Das Pattern ist erprobt worden an:

  • Fachhochschule

Das Pattern ist in folgender Disziplin (oder mehreren) zu verorten:

  • Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
  • Ingenieurwissenschaften
  • Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
  • Geisteswissenschaften
  • Rechtswissenschaft
  • Kunst- und Design-Wissenschaften
  • Medizin (inkl. Gesundheitswissenschaften)
  • Sonstiges

Die Zielgruppe des Patterns besteht primär aus:

  • Fortgeschrittenen Studierenden im Bachelor (oder im ersten Studienabschnitt)
  • Studierenden im Masterstudium (oder im zweiten Studienabschnitt)

Folgen

Vorteile:
- Future Skills (überfachliche Kompetenzen) werden effektiv trainiert.
- Future Skills verbessern den Lernprozess von Fachinhalten.
- Lernfortschritte werden durch Reflexionsübungen bewusst, und Future Skills werden explizit trainiert.
- Alle Studierenden können am Lernangebot für Future Skills teilhaben.

Nachteile:
- Herausforderung für Lehrende, eine enge Verzahnung von Future Skills und Fachinhalten herzustellen und passende Methoden und Lernaktivitäten zu gestalten.
- Studierende können das Gefühl haben, dass Future Skills in Konkurrenz zu Fachinhalten stehen.

Kräfte

- Nur wenige Studierende nehmen an Lernangeboten zu überfachlichen Kompetenzen teil, da sie oftmals Zusatzangebote sind.
- Future Skills werden wenig und wenn überhaupt meist ohne Anwendungsbezug und Fachkontext angeboten und dadurch ineffektiv gelernt.
- (Überfachliche) Lernziele werden meist nur unbewusst und implizit vermittelt.
- Überfachliche Lernangebote sind oftmals nicht nachhaltig im Lernangebot verankert.

Welche widersprüchlichen Anforderungen spielen in Ihrer bewährten Lehrpraxis eine Rolle?

  • Selbst- und Fremdorganisation
  • Individuelles und soziales Lernen
  • Fachliche und überfachliche Kompetenzentwicklung

Beispiele/ Weiterführende Informationen

Weiterführende Literatur

Amico, G. & Pulham, S (2023). Mathe meets Medi(t)ation – ein integratives Lehrkonzept zur Förderung von Future Skills. Tagungsband zum 5. MINT-Symposium. https://didaktikzentrum.de/images/cwattachments/mint-symposium-2023.pdf

Pulham, S., Frei, S., Kneip, F. & Amico, G. (2023). Virtuelles Lernteamcoaching – Förderung von Future Skills und sozialer Eingebundenheit im Rahmen eines mathematischen Moduls. In J. Härterich, M. Kallweit, K. Rolka & T. Skill (Hrsg.), Schriften zur Hochschuldidaktik Mathematik: Bd. 9. Hanse-Kolloquium zur Hochschuldidaktik der Mathematik 2021: Beiträge zum gleichnamigen Online-Symposium am 12 November 2021 aus Bochum (Bd. 9, S. 189–202). WTM-Verlag. ISBN: 9783959872645

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