Kontext
Das Pattern ist im Bereich der Lehrerbildung in seminaristischen Veranstaltungen erprobt worden, eignet sich aber grundsätzlich für alle Arten von Veranstaltungen. Da die Studierenden ihr Rad der Zukunft individuell erstellen, kann die Methode auch in Großgruppen angewandt werden. In kleinen Gruppen können die Räder der Zukunft anschließend auch vorgestellt werden.
Erstellen die Lehrenden vorab selbst ein „Rad der Zukunft“, kann es gleichzeitig auch als Selbstreflexionsinstrument bezüglich der Auswahl der Inhalte und den Zielsetzungen der Lehrveranstaltung fungieren.
Problem
Studierende identifizieren sich nicht mit den Zielen der Lehrveranstaltung. Die Sinnhaftigkeit wird nur durch die/den Lehrenden postuliert, es findet jedoch kein Abgleich mit zukünftigen Anforderungen statt. Die Motivation bleibt dadurch weitgehend durch externe Faktoren bestimmt.
Wirkkräfte
Studierende sind in ihrer Wahl nur bedingt frei (Vorgaben des Moduls) vs. Selbstgenerierung von Sinn erhöht die Motivation
Erwerb des Wissens nur für Prüfungen (Bulimielernen) vs. Lernen fürs Leben / beruflich und privat relevantes Lernen
Lösung
Studierende erstellen ein „Rad der Zukunft“, in dem sie selbst mögliche Verbindungen zwischen dem Lerngegenstand und zukünftigen Anforderungen herstellen. Diese können sich sowohl auf den beruflichen als auch den privaten Bereich beziehen.
Details der Lösung
Nach der Vorstellung der Inhalte und Lernziele der Veranstaltung erstellen die Studierende ein „Rad der Zukunft“. Die Erstellung ähnelt ein wenig dem Mindmapping. Benötigt wird: ein leeres Blatt Papier (DIN A4, möglichst blanko), Stifte.
Die Ideen können sich sowohl auf den beruflichen als auch auf den privaten Bereich beziehen (Bsp.: an der Hochschule erworbene Schreibkompetenz beeinflusst auch die private Korrespondenz)
Studierende zeichnen einen Kreis in die Mitte des Blattes.
Gedankenreise: „Stellen Sie sich vor, Sie haben die Veranstaltung erfolgreich abgeschlossen und die Inhalte gelernt. Wo kann ihnen das in Zukunft nutzen? Welche Vorteile ergeben sich daraus für Sie? Wie kann es ihren weiteren Weg beeinflussen?“
Studierende zeichnen für jede Idee eine Linie aus dem Ursprungskreis heraus. Am Ende dieser Linie steht ein neuer Kreis mit der Idee aus der Gedankenreise.
Studierende wiederholen dies für die neu entstandenen Kreise
Folgen (Vorteile, Nachteile)
Vorteile
- Studierende stellen selbst den Bezug zu zukünftigen Anforderungen her; dieser wird durch das „Rad der Zukunft“ sichtbar
- die Motivation für die Lehrveranstatlung ist höher, da sie nicht nur extern gesteuert ist, sondern auch selbstbestimmte / intrinsische Momente enthält
- dies führt zu einer besseren Lernatmosphäre und besseren Lernergebnissen
Nachteile
- Studierenden fällt es mitunter schwer, Bezüge zu zukünftigen Anforderungen zu sehen (vor allem wenn sie noch keine genaue Vorstellung von den Inhalten der Veranstaltung haben)
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